Entstehungsgeschichte des PLEBS-Pokales zum Gedächtnis des Schlossers Hans Friedrich Wilhelm Hamann

Der Pokal / Die Auszeichnung steht demjenigen zu, der sich mit überdurchschnittlichen Einsatz in besonderer Weise durch besonnenes Handeln oder Unterlassen hervortut, ohne profilierend persönlich in Erscheinung zu treten.

In der heutigen Zeit wird sehr wenig für den anderen, unseren Nachbarn, unsere Mitmenschen und Bürger, Angehörige unserer Gesellschaft getan; das Wort "Nächstenliebe" ist zum Fremdwort geworden. Gleichgültigkeit hat in unseren Alltag Einzug gehalten, dem sehr viele Menschen zum Opfer fallen.

Diesem Gedanken in Gedenken Albert Schweitzers und anderer Persönlichkeiten, die selbst nicht in Erscheinung treten wollten, ist nach Jahren der PLEBS-Wanderpokal entstanden; PLEBS steht für die Auszeichnung durch das Volk.
So hat sich Björn Engholm (zweimaliger Empfänger) für die Öffnung der Universitäten eingesetzt, einen Grundstein für die Bildung des Studienzentrums der FernUniversität Hagens in Lübeck bereitet und sich insbesondere den sogenannten Randgruppen unserer Gesellschaft, z.B. den Schwerbehinderten, den Kindern etc. frühzeitig gewidmet, um Schäden in allen Bereichen vorzubeugen. So hat Willy Brandt (zweifacher Empfänger) durch seinen unermüdlichen Einsatz für Kinder, ältere Menschen, Schwerbehinderte und Erwerbslose Rückgrat bewiesen, auch wenn das manchmal gerade wegen der angespannten politischen Situation und dem eigenen Umfeld nicht leicht gewesen ist. So hat Hans-Dietrich Genscher durch sein besonnenes Auftreten und Verhalten sehr vielen Menschen Zuversicht, Freude und Freiheit geschenkt.
So hat sich der Maler Klaus Guttowski bis hin zur Selbstaufgabe gegen die Not von Kindern in aller Welt eingesetzt und insbesondere in Osteuropa geholfen.
Zuletzt hat die Aktion Freundschaft e.V., stationiert in der Fehmarnsund-Kaserne zu Großenbrode, Soldaten, die sich der Humanität verschrieben haben, den Kampf ums Überleben aufgenommen. Die Aktion Freundschaft beliefert aus Sachspenden der Industrie heraus fast alle armen Länder dieser Erde mit Linderung bringenden Medikamenten. Doch die Führung der Bundeswehr auf der Hardthöhe in Bonn unternimmt nichts, um die Wahrheit aus Sicht des Militärs in die Realität zu rücken, obgleich der Bundesminister mehrfach sehr großes Interesse am Fortbestand des Humanitätswillen "seiner" Aktion Freundschaft bekundet hat.
ALLEIN aus diesem Grund besteht unser reges Interesse an der Anwesenheit von Medien; wir alle brauchen nicht nur Einrichtungen wie die Aktion Freundschaft, wir brauchen Menschen wie Herrn Grüning, Frau Dose, Mutter Theresa, Herrn Böhm und wie sie alle heißen. Unser Augenmerk soll jedoch zur Zeit auf die Gegenmaßnahmen von Aushungerung und Austrocknen und Ausdursten der Aktion Freundschaft gerichtet sein !
Letzendlich war unser gemeinsames Bemühen vergeblich: Die Politik setzt andere Maßstäbe als soziale Einrichtungen vor Ort - um mit den Worten des Soldaten zu sprechen: Einrichtungen ganz vorne an der Front !
Wir halten uns an die Vorgaben Jesu Christi, Albert Schweitzers,Mutter Theresas, Albino Lucianis (Papst Johannes Paul I.), Sigrid Kumbergers, Nächstenliebe zu leben.
Nach Albino Luciani tritt als Petri-Jünger der argentinische Franziskaner Jorge Mario Bergoglio (Papst Franciscus I.) in die Fußstapfen derer, die uns Nächstenliebe lehrten.
Hans Friedrich Wilhelm Hamann war ein Lübecker Landtagsabgeordneter der SPD in der Hansestadt Lübeck, der durch seine Humanität und Menschlichkeit und Vertrauensseligkeit im April 1945 in Rüdersdorf bei Berlin auf offener Straße durch Denunktianten verhaftet wurde und 1950 an den gesundheitlichen Folgen der Inhaftierungen in Waldheim verstorben ist. Da sich niemand, wirklich niemand für die Schicksale in Waldheim und anderen Orten ehrlich zu interessieren schien, hatten sich die damaligen Organisatoren zu diesem drastischen Einschnitt entschlossen, den Leidensweg zurückzuverfolgen, haben alte Stationen des Herrn Hamann aufgesucht und letztenendes die Rehabilitation des geschundenen und zu Unrecht beschuldigten und gnadenlos verurteilten Sozialdemokraten erreicht.

Der Wanderpokal wird jährlich am Geburtstag des Herrn Hamann dem 24.August verliehen. In der Zeit davor haben die bisherigen Inhaber der Auszeichnung Vorschläge unterbreitet, über die im Rahmen einer Briefwahl anhand eines Stimmzettels, auf welche alle beschlossenen Vorschläge in der Reihenfolge des Einganges notiert wurden, abgestimmt wird. Die jeweilige Abstimmung endet am 23.August 24 Uhr.
Die 17 Inhaber seit 1979 haben die Entscheidung meist eindeutig getroffen; knappe Ergebnisse gab es erst in den letzten Jahren: Die Unterlegenen waren die Herren Politiker de Misiere (l Punkt) und Seiters (Patt).
Anläßlich der 25. Vergabe wurde 2004 der Modus vereinfacht.
Die Chronik ließe sich sicherlich noch ausführlicher fortführen; dies muß jedoch aus zeitlichen Gründen an anderer Stelle später erfolgen.

                                                                                         24.08.1998/le